Der MV im Social Media Fieber – Die Dirigentenchallenge


Der Musikverein im Fieber der Dirigentenchallenge. Die Musiker und Musikerinnen des Musikverein St. Andreas Eching verbinden das Üben des Instruments mit der Dirigentenchallenge auf Instagram. Wir haben mit Jugendblasorchesterdirigent Benedikt Migge gesprochen, was es damit auf sich hat.
Interview:
KS: Was ist die Dirigentenchallenge?
BM: Bei der Dirigentenchallenge zeigen wir, wie viel Arbeit, aber auch Spaß das Üben eines Instrumentes macht. Viele Menschen teilen ihre Begeisterung für Hobbies in den digitalen Netzwerken. Mir ging es darum, diese Begeisterung, die man bei den Mitgliedern des Musikvereins tagtäglich spürt, weiter zu fördern.
KS: Wie funktioniert die Dirigentenchallenge?
BM: Ich bin Dirigent des Jugendblasorchester und selbst begeisterter Musiker. Daher habe ich die Musiker des Musikvereins herausgefordert: Jedes Mal, wenn man sein Instrument spielt, darf mein ein Bild davon in den sozialen Netzen teilen. Ich habe das ebenfalls gemacht und mich mit den Musikern duelliert, wer mehr Bilder in der Konzertvorbereitung sammeln kann: Das ganze Orchester gemeinsam oder ich?
KS: Was hast du mit der Dirigentenchallenge bezweckt?
BM: Ich möchte die Begeisterung für die Musik befeuern und außerdem meine Musiker zum Üben motivieren. Denn unsere Orchester leben von begeisterten jungen Menschen, die gerne Musik machen.
KS: Was hat dich dazu inspiriert?
BM: Das Internet ist voll mit Challenges. Unvergessen ist die Ice-Bucket-Challenge, die Millionen Menschen über ALS aufgeklärt. Unter Musikern ist auch die Challenge 100-days-of-practice bekannt mit dem Ziel, einhundert Tage lang sein Instrument zu üben. Unsere Challenge dauerte genau 99 Tage – vom Tag der ersten Probe bis zum Frühjahrskonzert im Bürgerhaus.
KS: Um zu sehen, wer öfter übt, tritt also ein ganzes Orchester 99 Tage lang gegen einen einzelnen Dirigenten an. Ist das nicht ein bisschen unfair?
BM: Natürlich, aber das darf es ja auch sein. Das Orchester hat dabei als Team fungiert und über 250 Bilder gesammelt. Bilder von der Probe oder Auftritten, vom üben daheim oder abends am Lagerfeuer. Ich bin mit knapp über 100 Bildern auch ganz gut weggekommen. Mein Ziel hat sich erfüllt: die Musiker waren motiviert mich zu schlagen und haben so viel geübt wie sie konnten.
KS: Was nimmst du aus dieser Erfahrung mit?
BM: Ich habe sehr viel über meine Musiker gelernt. Viele spielen ein Zweitinstrument, das ich noch gar nicht kannte. Andere haben so Freunden gezeigt, wie viel Spaß gemeinsam musizieren machen kann. Vor allem aber ist die Motivation zu üben unseren Orchesterproben zu Gute gekommen und verbessert unser Orchesterspiel nachhaltig.
KS: Würdest du wieder eine Dirigentenchallenge starten?
BM: Auf jeden Fall, denn es war ein voller Erfolg. Das nächste Mal hole ich mir vielleicht noch Unterstützung in mein Team. Jeden Tag zu üben ist gar nicht so leicht. Aber mit so einer Motivation fällt es uns allen viel leichter.

